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Berthold Brecht
Brecht wird 1898 in Augsburg als Sohn eines kaufmännischen Angestellten geboren. Er entscheidet sich früh für eine Laufbahn als Literat. Er schreibt eine Reihe von Bühnenstücken, die zu großen Kontroversen führen und die teilweise nur in einer zensierten Version aufgeführt werden dürfen. Er sympathisiert mit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und dem Marxismus. Viele seiner Stücke thematisieren die Not des Proletariats. Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus wird es für Brecht zusehends schwieriger in Deutschland zu arbeiten. Schließlich flieht er ins Ausland. Sein Exil führt ihn über Prag nach Wien, weiter in die Schweiz und nach Dänemark, später dann nach Finnland und schlussendlich in die USA. Er verfasst während seiner Exilzeit vor allem antifaschistische Schriften. Nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki übt Brecht scharfe Kritik an den USA. Nach einer Vorladung vor das »Komitee für unamerikanische Tätigkeiten« in Washington zieht er wieder in die Schweiz. Zwei Jahre später siedelt er nach Ostberlin um. Er nimmt nach der deutschen Teilung klar Stellung für die DDR und wird dort zum Nationalautor. 1956 stirbt er an den Folgen eines Herzinfarktes. Brecht hinterlässt ein umfangreiches Lebenswerk, darunter etwa 2000 Gedichte und zahllose Bühnenstücke. Sein schmuckloser, distanzierter und »unpoetischer« Schreibstil stellen ein literarisches Novum dar, schmälern für viele (zum Beispiel für mich) aber auch das Lesevergnügen. Die Geschichte »Wenn die Haifische Menschen wären«, auf der unser gleichnamiges Lied auf dem »Soldaten des Geistes« Album basiert, stammt aus den Kalendergeschichten und ist etwa 1940 entstanden.
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