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Heinrich Heine
Heinrich Heine wurde höchstwahrscheinlich 1797 in Düsseldorf geboren. Er gehörte zu einer wohlhabenden Familie jüdischer Geschäftsleute, war aber kein religiöser Mensch und konvertierte später (ausnahmsweise aus opportunistischen Beweggründen) zum Christentum. Heine studierte Jura, besuchte aber während seiner Studienzeit auch eine Reihe germanistischer Vorlesungen. Da sich bald herausstellte, dass Heine zum Geschäftsmann nichts taugte und einen zu schlechten Ruf genoss, um als Jurist eine Anstellung zu finden, wurde er schließlich Berufsschriftsteller. Obwohl sein millionenschwerer Onkel Salomon Heine kein Verständnis für Heinrich Heines literarische Leidenschaft hatte, unterstütze er seinen Neffen finanziell. Heines Schriften waren von Anfang an sehr spöttisch, scharf, politisch und kritisch, was dazu führte, dass sie im gesamten Deutschen Reich (besonders in Preußen) zensiert und später sogar verboten wurden. Heine ging nach Frankreich ins Exil und lebte fortan als deutsch-französischer Schriftsteller und Journalist. Mit Deutschland verband ihn stets eine Hassliebe. Sie machte es ihm leicht, die Zustände in Deutschland zu kritisieren, aber trotzdem vermisste er bis zu seinem Tod sein Heimatland. Diese Hassliebe kommt besonders deutlich in seinem Reisebild »Deutschland. Ein Wintermärchen« zur Geltung, aus dem auch folgendes Zitat stammt: »Franzosen und Russen gehört das Land. Das Meer gehört den Briten. / Wir aber besitzen im Luftreich des Traums die Herrschaft unbestritten.« Aus diesem Gedanken entstand der Text zu unserem Lied »Deutsches Herz«. Heines »Wintermärchen« war Resultat einer riskanten Deutschlandreise, die er 1843 unternahm. Fünf Jahre später erkrankte Heine schwer und die letzten acht Jahre seines Lebens verbrachte er beinahe gelähmt im Bett (von ihm als »Matratzengruft« bezeichnet). Doch selbst in diesen Jahren diktierte er viel und blieb literarisch produktiv. 1958 starb er schließlich. Obwohl Heine schon zu Lebzeiten trotz Zensur und Verbot ein berühmter Autor war, haben sich sein Ansehen, seine Bekanntheit und sein Einfluss seit seinem Tod noch gesteigert.
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