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Thrash Metal
Slayer:
Seasons in the Abyss
South of Heaven
Kennt jeder, mag jeder. Das einzig überraschende an meiner Rezension könnte vielleicht sein, dass ich »Reign in Blood« nicht für ihr bestes Album halte. Slayer sind eine Ausnahmeband, vor der jeder seinen Respekt zollen sollte. Sie sind außerdem der beste Beweis dafür, dass eine Band auch ohne jede kommerzielle Anbiederung über lange Zeit sehr erfolgreich sein kann. Die große Klappe von Araya und Konsorten hat bei mir immer wieder für beste Laune gesorgt, während verschiedene deutsche Magazine gleich den Untergang des Abendlandes kommen sahen. Sollen all jene, die meinen, auf ein paar freie Meinungsäußerungen gleich mit Boykott reagieren zu müssen, doch zum »Süden des Himmels«, also in die Hölle fahren. Einer Legende wie Slayer können sie glücklicherweise nichts anhaben.
Metallica:
Ride the Lightning
Master of Puppets
...and Justice for All
Wie man sieht, mag ich (wie viele andere) vor allem die Frühwerke von Metallica. Das schwarze Album war zweifellos gut gemacht, hat mich aber nicht so vom Hocker gehauen, »Load« und »Reload« taten das noch viel weniger, und »St. Anger« ist der absolute Tiefpunkt ihrer Karriere (man könnte es auch einen Schandfleck nennen). »Death Magnetic« ist ohne Zweifel ein überraschend starkes Album, mit dem ich nicht mehr gerechnet hätte. Vielleicht ist es nicht ganz so gut wie bspw. »Master of Puppets«, vielleicht liegt es nur an meinem veränderten Musikgeschmack, aber die Begeisterung, die bei mir auch heute noch bei Metallicas alten Werken aufkommt, hat sich beim Hören von »Death Magnetic« leider nicht eingestellt. Wie dem auch sei: Was Metallica ab »Ride the Lightning« bis »…and Justice for All« gemacht haben, gehören jedenfalls zum Besten, was der Metal jemals hervorgebracht hat. Mit diesen Alben haben sie sich Denkmäler gesetzt, die keine Band jemals wird niederreißen können.
Overkill
The Years of Decay
Geniales Album, das wohl irgendwo zwischen Thrash-, Power- und Heavy-Metal anzusiedeln ist. Druckvoll, Aggressiv, mal schnell und mal schleppend, sehr fetter Sound und sehr guter Sänger. Dieses ist mein persönliches Lieblingsalbum von Overkill (wobei ich allerdings nicht alle neuen Alben kenne). Eigentlich schade, dass Overkill später in ihrer Karriere ein paar schwache Alben eingespielt haben und außerdem wohl einige Marketingfehler machten. Dass Metallica und Slayer solche Riesen geworden sind, während nach Overkill kaum noch ein Hahn kräht, ist eigentlich nicht nachvollziehbar. Auf den ganz frühen Alben zeigt Blitz (der Sänger von Overkill), dass er hervorragend clean und heroisch singen kann (z.B. bei »In Union We Stand«, einer sehr Manowar-ähnlichen Hymne), und bei »The Years of Decay« singt er vergleichsweise rau, und auch das sehr überzeugend. Einem James Hetfield ist Blitz also zweifellos überlegen, auch wenn die Musik von Metallica immer noch ein Stück besser war, als die von Overkill. Thrash Fans sollten »The Years of Decay« jedenfalls antesten, falls das noch nicht geschehen ist.
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