Politik - Interessantes und Kontroverses
Religion - Glaubens- und Gesellschaftsfragen
Musik - Hier beschäftigen sich Megalith mit anderen Musikern
Literatur - Literarische Texte und Kurzbiographien
Film - Filmrezensionen von Megalith


Kontakt - Mailadressen, Postadressen usw.
Gästebuch - Verewigt Euch und Diskutiert
Forum - Diskutiert in unserem Gästebuch
Umfrage - Eure Meinung ist gefragt
Spiele - Virtuelles Puzzlen und Fragespiele
Verweise - Andere interessante Seiten
Impressum - Rechtliches
 

Hier für den (seltenen)
Newsletter eintragen:



Eintragen | Austragen


 
 
  Hier gibt es alle Infos zu unserem aktuellen Album »Gipfelstürmer«:  
 
Alles zu unserem aktuellen Album »Gipfelstürmer«!
 
 

 

Interviews

Interview mit dem »Der Ruf nach Freiheit« Magazin

Megalith sind in vielerlei Hinsicht eine ungewöhnliche Gruppe. Sie fühlen sich musikalisch in fast allen Schattierungen des Heavy-Metal zuhause, und sind deshalb nur schwer genau einzuordnen. Die für sie typische Mischung aus literarischen Texten (Hermann Hesse, Jack London) und spitzfindigen politischen Satiren stellt in diesem musikalischen Bereich ein absolutes Novum dar. Zudem stehen sie politisch für einen nationalliberalen Kurs, der so richtig in keine Szene passen will. Für uns kein Hindernis, diese Band einmal genauer anzusehen.

Das 2. Megalith Demo »The Law of Life«
 
DRnF: Stelle unseren Lesern bitte Deine Musikgruppe Megalith vor. Wie beschreibst Du den Stil dieser?

Hyperion: Wir wurden unter dem Namen Stonehenge gegründet, unter dem wir vor etwa 3 Jahren auch schon ein Demo veröffentlicht haben. Inzwischen hat sich unser Line-Up um einige Personen erweitert, und unter dem Namen Megalith haben wir nun kürzlich ein weiteres Demo veröffentlicht. Dieses Demo enthält allerdings Material, welches auch schon über zwei Jahre alt ist. Unsere dritte Veröffentlichung wird folglich schon bald fertig sein. Megalith sind eine politische Band, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, auch ideologisch Bewegung in den eintönigen Metalbereich zu bringen. Wir sind sehr experimentierfreudig und fühlen uns in verschiedenen Musikstilrichtungen zuhause. Der Metal ist die Basis von der alles ausgeht. Wir wurden aber in verschiedenen Rezensionen schon als Thrash-, Death-, Black- und Heavy-Metal Band bezeichnet, und manche sprachen sogar von Punk oder Gothic Einflüssen. Unser neustes Material ist zudem stark durch Liedermachermusik und Neoklassik geprägt. Die Keyboards spielen bei unseren neuen Sachen auch eine wesentlich größere Rolle, und wir legen wert darauf, daß sie nicht nach 0815-Black-Metal-Feld-Wald-und-Wiesen-Keyboards klingen.

DRnF: In Eurer aktuellen CD steht geschrieben, daß Ihr Euch gegen die Einflußnahme des Christentums auf die Politik zur Wehr setzt. Auf welche Art und Weise macht sich diese Einflußnahme bemerkbar. Was führt Euch zu einer Ablehnung des Christentums?

Hyperion: Der kirchliche Einfluß ist ja leicht auszumachen. Nach jeder Bischofskonferenz folgen in den Nachrichten die Appelle für mehr Humanität (womit meistens eine noch großzügigere Aufnahme von Asylanten gemeint ist), bei jedem Kirchentag wird gegen einen künstlich aufgebauschten Rechtsextremismus gewettert, und der Gipfel des Eisbergs ist dann, daß die Kirchen sich mit dem Kirchenasyl einfach - ohne demokratische Legitimation - über unsere Gesetze hinwegsetzten, so als wären sie der absolute Souverän über unser Land.
Neben diesem direkten Einfluß wird aber auch indirekt durch unser christliches Werteverständnis die Politik verändert. Daß man mit diesen Wir-sind-doch-alle-Menschenbrüder-Sprüchen bei uns so viele offene Ohren findet, das liegt auch an unserer christlichen Prägung. All die unreflektierten Toleranzparolen, die tagtäglich über den Bildschirm flimmern, würden nicht so viel Beachtung finden, wenn wir z. B. ein muslimisches Land wären. Die Muslime sind generell aggressiver und isolationistischer eingestellt. Freilich sind sie mir deshalb auch nicht sympathischer als die Christen. Ich bin kein Verfechter einer neuen Anti-Religion. Es geht mir nur um eine Rückkehr zu Logik und Rationalität. Weg von der typisch christlichen, emotionalen Herz-Schmerz-Politik, und hin zu einer vom Verstand gesteuerten und wissenschaftlich orientierten Realpolitik. Viele politische Fehler werden heute gemacht, weil man die Natur des Menschen idealisiert, anstatt sie so zu akzeptieren, wie sie ist. Das hat entscheidend mit unserer christlichen Tradition zu tun.

DRnF: Einer Deiner Leitsätze lautet »Es lebe der freie Geist«. Was stellt für Dich ein »freier Geist« dar? Gibt es diesen überhaupt? Was verstehst Du in diesem Sinne unter Freiheit?

Hyperion: Ein freier Geist denkt nicht in bestimmten Schablonen, er hat keine Angst vor gesellschaftlich auferlegten Tabus und er interessiert sich nicht dafür, wer etwas sagt, sondern was gesagt wird. Natürlich sollte ein freier Geist auch ein freies Wort sprechen, selbst wenn das zu Unannehmlichkeiten führt. Freiheit wird eigentlich nie ernsthaft von denen Gefährdet, die versuchen sie einzuschränken. Zu Freiheitsverlust kommt es immer nur dadurch, daß die Meisten sich ihre eigene Freiheit ohne großen Widerstand einschränken lassen. Der freie Geist, so wie ich ihn definiert habe, ist selbstverständlich ein konstruiertes Ideal. Niemand denkt vollkommen ohne Schablonen und kein Mensch ist gänzlich frei von gesellschaftlichen Einflüssen. Trotzdem gibt es Geister, die freier sind als andere. Es kommt darauf an, dieses Ideal zumindest anzustreben, anstatt sich mit dem Dasein eines zufriedenen Unfreien zu begnügen.


Quelle: AE Sammlung
 

DRnF: Was bedeutet Heimat für Dich?

Hyperion: Heimat ist für mich der Ort, mit dessen Schicksal ich mich verbunden fühle. Ich habe ein Jahr in den USA auf dem Land gelebt, und muß sagen, daß es wahrscheinlich das schönste Jahr meines Lebens gewesen ist. Abgesehen von der traumhaften Landschaft, den freundlichen Menschen und den neuen Erfahrungen war es besonders die Sorglosigkeit, die mich damals so glücklich machte. Ein Jahr Urlaub von der politischen Verkrampftheit, von den überfüllten Lebensräumen, den ökologischen Problemen und der Überfremdung in Deutschland. Aber gerade weil mir diese Zeit dort so gut gefallen hat, wurde mir klar, wie sehr ich mich mit Deutschland verbunden fühle. In den USA habe ich nicht viel über Politik nachgedacht, weil es mir egal war, wie es mit den USA weitergeht. In den USA hat es mir keine Sorgen gemacht, wenn ich die Spannungen miterlebt habe, die durch das multiethnische Zusammenleben entstanden sind. Ich habe es nicht als meine Angelegenheit betrachtet, die Probleme der Amerikaner zu lösen. Das Wohlergehen meines eigenen Landes ist mir dagegen alles andere als gleichgültig. Hier liegt meine Zukunft und mit den Menschen dieses Landes bilde ich eine Schicksalsgemeinschaft.
Mit diesem Land wird mich auch mein Leben lang das Ausland in Verbindung bringen. Nirgends habe ich mich so Deutsch gefühlt, wie in den USA, und nirgends wurde ich vorher jemals so hoch geachtet, weil ich ein Deutscher bin.

DRnF: Was darf in Zukunft von Deinen Projekten, unter anderem auch Deiner Heimatseite, erwartet werden?

Hyperion: Von meinen musikalischen Aktivitäten darf man gute Musik, nonkonformistische Texte und ein originelles Image erwarten. Meine Heimatseite wird stetig weiter wachsen, bis sie vielleicht irgendwann nicht nur die Seite einer Band, sondern eher die Plattform eines politischen und musikalischen Magazins plus Initiative plus Band sein wird. Vielleicht werde ich einzelne Teile auch auf andere Internetadressen auslagern. Politisch werde ich natürlich auch weiter aktiv bleiben, aber das soll hier nicht Thema sein.

 

Zum Seitenanfang
Zur Übersicht