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Interviews

Interview FÜR DIE »I-IDM« WEBSITE
(inzwischen aufgelöst)

Das 2. Megalith Demo »The Law of Life«
 
I-IdM: Auf Eurer aktuellen CD »The Law of Life« befinden sich unter anderem auch Black Metal Elemente. Wie schätzt Ihr die Black Metal Szene in Deutschland oder andernorts ein, wo sind Eure Kritikpunkte, wo seht Ihr Potential und Perspektiven?

Hyperion: Auch wenn MEGALITH nicht wirklich dem Black-Metal zugerechnet werden können, kenne ich mich mit der Szene ziemlich gut aus. Ich denke, daß der Black Metal von allen Verzweigungen innerhalb des Metals noch die weltanschaulich vielversprechendste ist. Der Black Metal hatte von Anfang an (den Anfang sehe ich in den 90ern) eine sehr rebellische, politisch inkorrekte und teilweise auch nationale Ausprägung. Das begann in Skandinavien, ist aber in Deutschland nie viel anders gewesen.
Für Kritik ist aber leider auch reichlich Platz. Erstens fixiert die Szene sich zusehends auf ein phrasenhaftes Wiederholen antichristlicher Parolen, ohne dabei überhaupt noch zu wissen, warum man eigentlich genau gegen das Christentum wettert. Zweitens ist den Meisten der Zusammenhang zwischen Christentum und Politik nicht klar, obwohl sogar ein Blinder die Verbindungen sehen müßte. Drittens werden vollkommen überflüssige und kindische Grabenkriege geführt, in denen entschieden werden soll, wer nun den wahren und wer den unwahren Black Metal spielt. Damit hängt auch die musikalische Beschränkt- und Verbohrtheit der Szene zusammen, die ein Hinausschauen über den eigenen musikalischen Horizont unmöglich macht. Viertens und letztens belassen es die Black Metaller normalerweise dabei, eine politische Einstellung zu haben. In den seltensten Fällen handeln und leben sie auch nach dieser politischen Überzeugung.

I-IdM: Die Heavy Metal Szene definiert sich in der Regel als unpolitisch, und entsprechendes Engagement wird meist nicht gern gesehen. Wie stellt Ihr Euch dazu und was entgegnet Ihr aus Euerem Genre kommenden Kritiken hinsichtlich Euren politschen Anschauungen und Texten?

Hyperion: Eigentlich trifft deine Aussage gar nicht mal wirklich zu. Ich habe mir schon von einigen anhören müssen, daß ich etwas unrechtes tue, wenn ich den »unpolitischen Metal« mit politischer Musik bereichere. Diese Kritiker haben/hatten aber normalerweise nie etwas gegen politische Bands wie Kreator, Nuclear Assault, Brutal Truth, Napalm Death, Skyclad, Megadeth, Metallica und zahllose andere einzuwenden. Im Grunde war die gesamte Thrash-Metal Bewegung der 80er Jahre sehr politisch, und auch in den 90ern gab es immer zahlreiche Bands, die diese Tradition fortgeführt haben. Auch im Black Metal herrschte kein Mangel an politischen Aussagen, nur wurden die eher in Interviews als in den Texten kundgetan. In Wirklichkeit stören sich die Leute also nicht wirklich an der Verbindung Metal und Politik sondern an der Verbindung Metal und politisch inkorrekter Politik. Aber auch wenn es darum geht gab es immer wieder Bands, die darin keine Unvereinbarkeiten sahen. M.O.D., S.O.D., Carnivore, Type O Negative, Wehrmacht, Slayer und einige mehr könnten da als Beispiel dienen, von der Black Metal Szene ganz zu schweigen. Sogar die Guns `n Roses mußten sich schon Vorwürfe dieser Art anhören.
Ich sehe MEGALITH also weniger als Novum, sondern eher als eine Band, die eine gute Tradition fortführt. Man könnte höchstens sagen, daß wir diese Tradition in einer weiterentwickelten Form fortführen. Während die meisten der gerade aufgezählten Bands auf eine ziemlich spontane und emotionale Art politisch waren, sehen wir politische Probleme vielleicht etwas differenzierter. Natürlich muß man auch sagen, daß sich gerade deutsche Metalbands (mit Ausnahme von Wehrmacht und möglicherweise Sodom) nie getraut haben, bspw. zuwanderungskritische Ansichten zu vertreten. Neu ist auch, daß wir bei MEGALITH der Satire und der Ironie - gerade wenn es um politische Texte geht - viel Platz lassen.
Ganz unabhängig von all diesen Aspekten sind uns Vorwürfe dieser Art aber sowieso vollkommen egal. Leute, die meinen, jetzt »ihre Szene« vor Menschen wir uns retten zu müssen, die vergessen immer, daß dies genauso meine Szene ist, und daß im Metal immer alles erlaubt war, was die Liebhaber dieser Musik kaufen und hören. Die meisten Metaller sind politisch eher auf meiner Linie, als auf der meiner Kritiker. So gut kenne ich die Szene auf jeden Fall. Ich habe nichts gegen Bands, die Metal spielen und politische Botschaften ganz anderer Art unter die Leute bringen, also soll man auch mich in meiner Meinungsäußerung nicht hindern. Es hätte auch gar keinen Zweck, solches zu versuchen. Ich bin so leicht nicht vom Kurs abzubringen.

I-IdM: Vielen Dank für dieses Gespräch!

 

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