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Musik

NSBM-Report
Teil 1
Eine Reportage von J. Bennett, erschienen im amerikanischen Decibel Magazin.
Übersetzung von Hyperion. Bilder aus dem originalen Decibel-Artikel.

Hat der Black Metal ein Problem mit Braunhemden? Oder haben nur Leute außerhalb der Szene ein Problem damit? Decibel untersucht die eigentümliche Welt des Nationalsozialistischen Black Metal.

Einleitung

»Sie waren Nazis, Dude?«
»Mensch Donny, sie drohten mit Kastration! Wollen wir jetzt kleinlich werden?«
Eine einprägsame Unterhaltung aus »The Big Lebowski«, einem sehr witzigen Film produziert und gefilmt von einigen sehr witzigen Juden.

 

Als ob sie eine bizarre atavistische Saga auf die Bühne bringen wollten, die halb Komödie, halb ernsthaftes Drama ist, positionieren sich unsere Protagonisten im Theater des Absurden. Irgendwo im oberen Subuntergrund bringen die Truppen des Nationalsozialistischen Black Metal (im Folgenden als NSBM bezeichnet) ihre Panzer (oder zumindest ihre Gitarrenverstärker) in Stellung, um gegen die bösen Kräfte des Judentums, des Niggertums und des Schwulentums zu kämpfen. Nein, warte! – Die NSBM Leute sind ja eigentlich die bösen Kräfte (böse zu sein ist schließlich die Voraussetzung allen Black Metals), und sie formieren sich in Wirklichkeit gegen zionistische Besatzungsmächte, Urwaldfieber und gleichgeschlechtliche Heirat. Oder sind es Israel, Multikulturalismus und Schwulenbars? Wie auch immer, der Punkt ist: Wenn es nicht weiß, hetero und heidnisch ist, dann ist es auch nicht akzeptabel.

Das 2. Megalith Demo »The Law of Life«
Varg Vikernes (Burzum)
 

Zumindest meinen das die NSBM-Horden, von denen die meisten sich eher als intellektuelle Krieger und weniger als Musiker sehen. Sie sind Verteidiger des Ahnenerbes und völkischer Traditionen, keine gewöhnliche Rassisten. Ihnen genügt nicht die unheilige Trinität des Black Metal, die aus Satanismus, Corpsepaint und absichtlichen Rechtschreibfehlern besteht. Für die NSBM-Horden ist Varg Vikernes, der kreative Kopf von Burzum, nicht einfach ein verurteilter Mörder oder ein musikalischer Pionier. Für sie ist er ein ideologischer Messias. Nachdem er 1993 für den Mord am Mayhem Gitarristen Øystein Aarseth verhaftet wurde, begann Vikernes als der selbsternannte Charles Manson des norwegischen Black Metal im Hakenkreuzstil zu rocken, Bücher gegen Juden und Farbige zu schreiben und seine Vorliebe für den norwegischen Nazi-Sympathisanten Vidkun Quisling kundzutun. Hypnotisiert durch sein dunkles Charisma und seinen scharfsinnigen Intellekt begann ein kleiner Teil des immer größer werdenden Black-Metal-Undergrounds, der Person Vikernes mehr Beachtung zu schenken. Deshalb heulen bei vielen antifaschistischen und antirassistischen Gruppen schon die Sirenen, um vor einem zweiten Angriff der Luftwaffe zu warnen. Aber die meisten Anhänger des NSBM scheinen nicht mehr zu tun, als sich die Agenda einer White Power Partei auf die Fahnen zu schreiben, beleidigende politisch-inkorrekte Reden zu halten oder ein Hakenkreuz auf ihr Albumcover zu klatschen. Aber vielleicht bin ich jetzt dabei, die Dinge zu sehr zu vereinfachen.

Wie viele polnische Black Metal Nazis braucht man, um eine Glühbirne einzuschrauben?

Varg Vikernes mag der ideologische Messias des NSBM sein, aber Rob »Darken« Fudali ist einer der produktivsten Kreativen des Genres. Fudalis Hauptband Graveland (er hat noch ein Nebenprojekt namens Lord Wind) trat 1992 aus den Wäldern Polens heraus und hat seitdem eine Menge Alben und EPs produziert (auf etwa der Hälfte seiner Alben spielt er alle Instrumente selbst). Zu seinen Veröffentlichungen zählen Following the Voice of Blood (von 1997 – auf diesem Album befindet sich auch das Lied White Hand's Power), Immortal Pride (1999) und das neuste Volllänge-Album Fire Chariot of Destruction. Die meisten Alben wurden auf dem deutschen Label No Colours Records veröffentlicht. In Black-Metal-Kreisen wird Darken fast ausnahmslos vergöttert. Doch einige der frühen Graveland-Alben gelten generell als Black-Metal-Klassiker, auch bei denen, die seine Ansichten bezüglich der Rassenfrage nicht teilen. Nichtsdestotrotz bezeichnet Darken seine Musik heute nicht mehr als Black Metal. »Ich glaube nicht, dass Graveland eine NSBM-Band ist«, sagt er Decibel. »Graveland wird aufgrund meiner politischen Überzeugungen als NSBM-Band bezeichnet. Die meisten Leute würden diese Überzeugungen rechtsextrem und nationalsozialistisch nennen.«

Das 2. Megalith Demo »The Law of Life«
Von links nach rechts: Rob »Darken« Fudali (Graveland),
Varg Vikernes (Burzum), Vjohrrnt V. Wodansson (Pagan Front)

Dass Fudali gerne über die Black Metal Szene nörgelt liegt in erster Linie an den satanischen Wurzeln. Diese Wurzeln liegen zum Einen im Styling von Mercyful Fate, das von der Satanischen Kirche gutgeheißen wurde, und zum Anderen in den comicartigen Shock-Effekten, für die Venom früher berühmt waren. »Ich will nicht, dass meine Band mit Satanismus in Verbindung gebracht wird«, sagt Fudali. »Black Metal wird immer mit Satanismus in Verbindung gebracht werden, weil Satanismus ein untrennbarer Teil des Black Metal ist. Am Anfang hat Graveland Heidentum und Satanismus kombiniert. Das war so, weil andere Bandmitglieder Satanisten waren und kein Interesse am heidnischen Glauben hatten. Aufgrund dieser Differenzen entschlossen wir uns dazu, unterschiedliche Wege zu gehen, so dass Graveland wieder eine Ein-Mann-Band wurde. Ich begriff damals, dass ich den Satanismus nicht länger unterstützen konnte, weil er Teil der judeo-christlichen Religion ist. Im Dritten Reich wären Satanisten in die Gaskammer gekommen.«

Seltsam genug, aber Fudali ist gleichfalls nicht daran interessiert, mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht zu werden. »Ich sehe keinen Sinn darin, zum Nationalsozialismus Bezug zu nehmen, weil ich keinen Sinn darin sehe, zu irgendeiner Ideologie Bezug zu nehmen, die als Verlierer aus der Geschichte hervorgegangen ist. Das wäre gegen die Logik des immerwährenden Gesetzes der Evolution. Ich denke, dass weiße Männer nach neuen Ideen suchen sollten, die an die heutige Realität und die Probleme der modernen Welt angepasst sind.«

Fudalis unmittelbare Umgebung in der modernen Welt ist fast ausschließlich weiß. Dem Central Europe Review von November 1999 zufolge sind 98% der polnischen Bevölkerung auch ethnisch gesehen polnisch. Im selben Jahr betrug der jüdische Bevölkerungsanteil weniger als ein halbes Prozent. Trotzdem glaubt Fudali, dass die weiße Rasse »am Rande der Ausrottung« stehe. Genau wie Vikernes folgt er einer Form von heidnischem Nationalismus, der die Trennung aller Kulturen propagiert, um so die Fortentwicklung der arischen Rasse sicher zu stellen. Er sagt: »Das Wertesystem heidnischen Glaubens ist ein wertvolles Erbe meines Volkes. Die Errungenschaften dieses Glaubens haben unsere Entwicklung und unser Überleben tausende Jahre lang gesichert. Ich schöpfe aus diesem Glauben die Kraft, meine Spiritualität neu aufzubauen. Andere tun das gleiche. Die Welt der rechtsgerichteten Ideologien war immer eng mit Religion und Spiritualität verbunden. Das unterscheidet uns von den Linken. Wer die Kreativität von Graveland erlebt, der erlebt manchmal auch eine Form des Erwachens.«

Folgen diese Leute Fudali dadurch, dass sie Schwerter tragen und auf ihren Pressefotos wie mittelalterliche Krieger gekleidet sind? Sind sie wirklich erwacht, während sie sich so präsentieren? Diese Fragen bleiben ungeklärt.

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