Iut de Asken
Der Mercedes unter den True-Black-Metal-Magazinen. Das Iut de Asken besticht durch eine sehr schöne und professionelle Aufmachung, es ist sehr untergrund-orientiert, enthält viele Beiträge, die über eine normale Musikberichterstattung hinausgehen (Okkultismus, Philosophie, Weltanschauung etc.) und glänzt durch eine kompromisslose Ausführlichkeit in der Interviewführung, was unter anderem das längste Megalith Interview aller Zeiten zur Folge hatte. Oberflächlichkeit sucht man hier vergebens. Besonders hervorzuheben ist außerdem das freigeistige Profil des Iut de Asken: Die Redakteure schauen in jede Richtung über den Tellerrand und scheren sich nicht im Geringsten um ihren »guten Ruf«, um Szenekonventionen, um Tabus oder um politische Korrektheit.
Bei soviel Licht muss es auch Schatten geben, und der liegt meiner Ansicht nach in der Bandauswahl. Die meisten Bands, die im Iut de Asken Erwähnung finden, sind zumindest aus meiner Sicht musikalisch sehr schlecht und primitiv, auch wenn sie weltanschaulich interessant sein mögen. Das sehen True-Black-Metal-Fans aber freilich anders. Für Freunde des Untergrund-Black-Metals im Stil alter Darkthrone Alben also ein klarer Pflichtkauf. Der Preis ist angesichts des Magazinumfangs, der Aufmachung und der Qualität der Berichterstattung übrigens auch durchaus gerechtfertigt.
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