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Rezensionen zum 1. Demo »Der Steppenwolf«
Ablaze Magazin |
(Nr. 23, Sept. / Okt. 98) |
Oho, bei »Der Steppenwolf« handelt es sich um einen der heutzutage seltenen Tonträger, dem man sofort anmerkt, daß die Band sich nicht nur mit ihrer Musik sondern auch mit den Texten eingehend beschäftigt hat. So sind alle Lyrics (in deutsch und in englisch) ansprechend gedichtet und zeugen von einer giwissen Belesenheit des Texters. Als literarische Vorlage diente STONEHENGE aus dem Taunus hierbei das Werk des deutschen Philosophen Hermann Hesse. Musikalisch gibt man sich experimentell und scheut nicht die Melange aus Gothic-Rock und Death Metal. Dennoch verhaspeln sich die Süddeutschen nicht in einer Sackgasse sondern entwickeln einen melancholischen Charme, der den vieldeutigen Aussagen gut zu Gesicht steht und auf mehr hoffen läßt. (dj)
Der Steppenwolf schreitet eigenständig, ist schwer einzuordnen, wirkt vielmehr poetisch als auf musikalischer Linie wertvoll und ist wie eine Droge, die die Realität unfaßbar macht. (...) Das eigentlich Wichtige stellt in meinen Augen die Lyrische Klasse der Texte dar. Man versuchte in diesem Debut eine Art Widmung an Hermann Hesse zu kreieren. Und das ist dem Trio wahrlich gelungen, denn die Lyrics sprechen den Hörer so direkt an, daß dieser gar nicht mehr ausweichen kann, die Stimmungen überkommen dich, die Angst und Verzweiflung des Schreibers geht über in dich, es wird dich fesseln! Der einzigste Ausweg ist auszuschalten, was aber schwer fällt, bei soviel Schwermut, Trauer und Verständnislosigkeit. Bleibt nur, es alles zu durchleben und einzutauchen in die Welt von STONEHENGE, die anders ist. Wirr aber gerade deswegen so nachvollziehbar, denn dies ist mehr Realität als alles andere... fern und doch so nah! Die musikalischen Schwächen und vor allem der teilweise schreckliche Gesang sind Euch somit verziehen. (...)
Eternal Mourning Magazin |
(Nr. 4, März 99) |
Schon alleine die Tatsache, daß Stonehenge das geschriebene Wort von Hermann Hesse vertonten, ließ mich aufwachen. Die zweite Tatsache, nämlich daß dieser Tonträger auf 24 Spuren aufgenommen wurde, zeugt von einer hervorragenden Qualität, und läßt auch noch das Hören so einiger Einzelheiten zu. Die Musik setzt sich aus sehr harten und teilweise sägenden Riffs zusammen, wobei die Geschwindigkeit im gehobenen Sektor zu finden ist. Natürlich sorgen auch langsame Passagen für Abwechslung, und die Stimme schwebt zwischen Aggressivität und Melancholy. Auch einige Heavy-Metal-Solis kann man vernehmen. Für 10 DM gibt es die Kassette, und für 20 DM gibt es das Ganze auf CD samt einem 24 Seiten Booklet! Ein verlockendes Angebot!
Moondance Magazin |
(Volume 5) |
A strange piece of metal. Lyrically and conceptually I found this to be interesting actually, certainly more challenging than the usual things everybody talks about and nobody knows of. Stonehenge are for the »dechristianization of German politics and against the dictatorship of political correctness«. Quite ok in my book, as well as the admiration of Hermann Hesse, whose work I also appreciate and whose lyrical influence is already present in the demo title. But I have quite some problems with the musical side. This is technical death and thrash metal. The instrumental abilities are above average, and thus there is quite some complexity present throughout the entire effort, opposed to the usual streight thrash stuff. To exaggerate it, this is rather Atheist than it is Slayer. The thing that makes this Demo so unappealing to me, although it offers, objectively spoken, quality, is that there is no real feeling, no atmosphere, not even real aggression. There is just this technical, cold and lifeless sound, riff after riff, including much but heading nowhere.
Das Syndikat Magazin |
(Nr. 9, Feb. 99) |
Auf eine musikalische Reise in die literarischen Gefilde Hermann Hesses kann sich der geneigte Hörer mit der deutschen Band STONEHENGE begeben. Das Trio, schinbar ein Zusammenschluß aus Germanistik Studenten, will eine klischeefreie Mixtur aus Thrash-, Death- und Black Metal Elementen bieten. Größtenteils legt die Band dabei Wert auf ein gemäßigtes Tempo und verspielte Instrumental Parts. STONEHENGE (der Name paßt eigentlich gar nicht) versuchen möglichst eigenständig zu klingen, was leider etwas Zuhörer-unfreundlich ausfällt. So ist der Gesang durchaus außergewöhnlich, aber auf Dauer auch anstrengend. Die Texte hingegen sind hervorragend und in der Tat klischeefrei. Leider werden diese laut Sänger Widukind zukünftig nur noch in Englisch verfaßt. Ein interessantes Demo, welches für die Zukunft aufhorchen läßt. Außerdem will die Band bald ein Keyboard einsetzen und gesanglich einiges verändern. Bis dahin ist Reinhören allerdings Pflicht, da STONEHENGE ganz gewiß nicht jedermanns Sache ist.
Near Dark Magazin |
(Nr. 23) |
Vom ersten Augenblick an muß ich sagen, daß sich dieses Werk sehr professionell anhört. Stonehenge sind eine Band die sich einem Mischmasch aus Heavy, Speed Metal mit kleineren Frickeleien und Lacrimosa-ähnlichem Gesang verschrieben hat. Die instrumentalen Sachen sind soweit ganz gut, aber sobald der Gesang einsetzt, kommt mir ganz unwillkürlich der Gedanke das Tape unter Rundablage einzuordnen. Stonehenge existieren schon länger und laut Info wollte man zuerst die Instrumente so beherrschen, daß es für die Außenwelt anhörbar wird, was es ja auch ist. Gut, manchmal kommt das Ganze etwas monoton rüber, was aber wiederum am Gesang liegt. Er ist ganz einfach auf Sprechbasis und paßt sich weder dem Takt noch den Melodien der übrigen Instrumente an. Gut, es gibt auch Highlights wo es nicht ganz so ins Gewicht fällt. Ich glaube hier geht es nicht nur um Musik, sondern vielmehr darum, daß eine Undergroundband versucht ihre weltliche Meinung kund zu tun und sie musikalische Freiheit genießen, somit also tun und lassen können was sie wollen. Ist alles kein Problem, doch bitte sollte der Sänger demnächst versuchen zu singen, aber bitte schön gerade. Wenn man sich die Musik anhört, dann wirkt das wie Perlen wie die Säue.
Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll. Einerseits bin ich so tief beeindruckt von STONEHENGEs textlicher Tiefe und Art, mich innerlich zu bewegen, andererseits bin ich ein wenig abgestoßen von ihrer Auffassung von Musik – solch verzwickter, wirklich thrashiger Metal mit derart progressiven, wirren Melodien, solch undurchschaubaren Strukturen ist nicht so mein Ding. Und das alles wird davon überschattet, daß ich nicht so recht schlau aus der Combo werde. Ich will hier keine Gerüchte verbreiten, denn damit habe ich mir schon mal mein eigenes Armutszeugnis über meine eigene Verbohrtheit ausgestellt und mich als voreingenommener Schubladenspießer geoutet. Das muß ich nicht nochmal haben. Vielleicht sollte ich mich einfach nochmal mit dem Thema STONEHENGE befassen, damit ich vielleicht etwas schlauer werde. Egal. Als textliche Grundlage behandelt man jedenfalls Hermann Hesses gleichnamigen Roman »Der Steppenwolf«. Teilweise wurden direkt Gedichte Hesses vertont, andererseits wurden auch selbst Texte mit direktem Bezug auf den Roman geschaffen. Immer trifft man einen derart ergreifenden Ton, der einfach verblüffend ist und die Musik blaß erscheinen läßt. (...) Ich bin schon sehr auf den nächsten Output gespannt.
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